Akne: Welche Nahrungsmittel sollte ich meiden?

Akne und Ernährung
Akne und Ernährung © llhedgehogll - Fotolia.com

Wenn es um die Verursachung von Akne geht, denken die meisten zuerst an Hormone, Stress, Genetik, Umwelteinflüsse oder Medikamentennebenwirkungen. Jedoch spielt auch unsere Ernährung eine große Rolle, wenn es darum geht, mit Hautkrankheiten umzugehen und einen makellosen Teint zu erhalten.

Vielleicht konnten Sie bei sich selber schon einmal beobachten, dass sich Ihr Hautbild nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln, vor allem Fertigprodukten und zuckerhaltigen Lebensmitteln, verschlechtert. 

Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass der Körper nicht im Gleichgewicht ist und giftiges und überschüssiges Talg ausscheidet. Die Überproduktion von Talg auf der Hautoberfläche führt dazu, dass abgestorbene Hautzellen verklumpen und Akne oder Pickel entstehen.

Mehrere Studien über nicht-industrialisierte Gemeinschaften, wie beim Zulu-Stamm in Südafrika oder den Inuit in Alaska, zeigen auf, dass es dort keine dokumentierten Fälle von Akne gibt. Nicht einmal in der Pubertät. In diesen Gesellschaften gibt es kaum Zugang zu raffinierter und verarbeiteter Nahrung. Natürlich spielen auch eine saubere, unbelastete Umwelt und ein stressfreier Lebensstil eine große Rolle.

Wenn auch Sie wissen wollen, welche Nahrungsmittel aknefördernd sind, dann lesen Sie jetzt weiter. So haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ernährung zu überdenken und die Akne besser in den Griff zu bekommen.   

Nahrungsmittel, die Akne hervorrufen

Bestimmte Nahrungsmittel können die Häufigkeit Ihrer Akneausbrüche um bis zu 10 % erhöhen. Dabei lösen diese Lebensmittel nicht direkt die Akne aus, sondern stärken die Akne verursachenden Faktoren, wie:

  • Produktion von Androgenen
  • Entstehung von Entzündungen
  • Schwächung der Darmflora
  • Schwächung des Immunsystems

Wenn Sie zu Akne neigende und/oder unter einer übermäßig fettigen Haut leiden, dann sollten Sie nachfolgende Lebensmittel im Auge behalten und prüfen, ob diese bei Ihnen dazu beitragen, dass sich Ihr Hautbild verschlechtert:

1. Zucker

Zucker, den wir zu Hause als raffinierten weißen Zucker und in anderen Formen wie Limonaden, Tetrapacksäften, Süßigkeiten, Fertigprodukten usw. zu uns nehmen, ist reich an raffinierten Kohlenhydraten. Diese werden schnell in den Blutkreislauf aufgenommen und erhöhen Ihren Blutzuckerspiegel und die Produktion von Androgenen. 

Zucker und Nahrungsmittel, die einen hohen glykämischen Index haben, haben demnach einen großen Anteil an Ihren Akneausbrüchen. Die extreme Überdosierung von Insulin erhöht die Produktion von Talg in der Haut, das dazu führt, dass Ihre Follikel und Poren - wie bereits erwähnt - mit Talg verstopfen. 

Neben den entzündlichen Effekten, die durch eine Insulinspitze hervorgerufen werden, entsteht so auch die ideale Umgebung für das Gedeihen der Akne-Bakterien (Propionibacterium acnes). 

Wenn Sie sich nicht vom Verzehr von Süßigkeiten lossagen können, sollten Sie zumindest versuchen, die Menge der Nahrungsmittel mit einem hohem Zuckergehalt zu reduzieren. 

2. Milchprodukte

 Forscher vermuten, dass die in der Milch enthaltenen Hormone von trächtigen Kühen die Akne verstärken könnten. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Milch und Akne wissenschaftlich noch nicht eindeutig bewiesen. Auch der Konsum von Magermilch ist keine Alternative. 

Eine an Teenagern durchgeführte Studie zeigte, dass der Konsum von fettarmer und entrahmter Milch zu einer Zunahme von Akne führte. Tatsächlich sind die Milchproteine, die der Magermilch zugesetzt werden, damit sie weniger wässrig schmeckt, wie Molke und Kasein, an die Verursachung weiterer Entzündungen gebunden. So lässt sich auch erklären, dass z.B. Bodybuilder, die Molkeprotein-Getränke als Trainingsergänzung verwenden, vermehrt an Akne leiden. Der Verzehr von Molkenprotein führt nicht nur dazu, dass die Zellen der Haut schneller wachsen und sich vermehren, sondern lässt auch den Insulinspiegel in die Höhe schnellen. 

Wenn Sie nach dem Milchkonsum oder dem Verzehr von Milchprodukten eine Verschlechterung Ihrer Akne bemerken, ist es am besten, Milchprodukte vorerst zu meiden.

3. Fastfood

Wir alle wissen, dass Fastfood nicht das Beste für uns ist. Es ist der Übeltäter für eine wachsende Zahl von Gesundheitsproblemen. Pommes Frites, Hamburgern, Pizza und alle anderen fetthaltigen Fingerfoods enthalten hochgesättigte Fette und verarbeitete Zutaten, die Ihren Hormonhaushalt und Blutzuckerspiegel völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn Sie ein Verlangen nach Ihrem Lieblings-Fastfood haben, versuchen Sie lieber, Ihre eigene gesunde Version zu Hause zuzubereiten. 

4. Schokolade

Schokolade hatte lange Zeit einen schlechten Ruf als Hauptursache für all unsere unschönen Makel gehabt. Die gute Nachricht für alle Schokoladenliebhaber da draußen ist jedoch, dass Kakao in seiner rohen Form erwiesenermaßen keinen Einfluss auf Ihre Akneausbrüche hat. 

Roher Kakao vollgepackt mit den Vitaminen A, C, E und Zink, die alle sehr vorteilhaft für Ihre Haut sind. Tatsächlich sind es die Milchprodukte und der Zucker, die oft mit den meisten Schokoriegeln und Desserts vermischt werden, die Schokolade mit einem schweren Fall von Akne in Verbindung gebracht haben. 

Wenn Sie also das nächste Mal nach einem Schokoriegel greifen, versuchen Sie sich für hochprozentige dunkle Schokolade zu entscheiden. Vermeiden Sie Milchschokolade oder weiße Schokolade, die meist aus Zutaten bestehen, die zu Entzündungen führen und Ihre Akne verschlechtern.

5. Fetthaltige Nahrungsmittel

Frittierte Lebensmittel, Speck, Burger etc., enthalten viele gesättigte Fettsäuren, die sich negativ auf den Akneverlauf auswirken. Zudem begünstigen überschüssige Fette die Entstehung von Pickeln. 

6. Raffiniertes Weißmehl

Raffinierte Körner oder raffiniertes Weißmehl findet man gewöhnlich in Brot, Nudeln, Getreide und Reisnudeln. Diese haben einen hohen glykämischen Index und erhöhen den Blutzuckerspiegel. Insulin macht die Androgenhormone aktiver und führt zu einem schnelleren Zellwachstum und einer schnelleren Talgproduktion - was zu Akne führt.

7. Nahrungsmittel, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind

Durch unsere Ernährung liegt zumeist ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren vor, die Entzündungen fördern und die Entstehung von Akne begünstigen. Omega-6 findet sich z.B. in: Weizen, Mais, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Schweinefleisch, Milch und Eiern. Wenn Sie bereits eine zu Akne neigende Haut haben, kann der Verzehr dieser Nahrungsmittel Sie anfälliger machen. Daher sollten Sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren anstreben. 

 Anmerkung:

Beachten Sie, dass es sich hierbei um allgemeine Richtlinien handelt. Wenn Sie ein Nahrungsmittel haben, welches hier nicht explizit aufgeführt wurde, aber dafür verantwortlich ist, dass Ihre Haut aufblüht, dann lassen Sie es in Zukunft erst einmal weg.

Da wir alle aus einer einzigartigen Kombination von Chemikalien und Hormonen bestehen, ist es immer gut, den Überblick darüber zu behalten, was Sie essen und wie es sich auf Ihren Körper auswirkt.

Beobachten Sie, wie Ihre Haut auf die verschiedenen Nahrungsmittel reagiert und machen Sie sich notizen. Nach einer gewissen Zeit können Sie das Lebensmittel wieder probieren und beobachten, ob Sie immer noch negativ darauf reagieren.

Welche Nahrungsmittel helfen, die Akne in Schach zu halten?

Genauso wie es Lebensmittel gibt, die vermieden werden müssen, um Akne vorzubeugen, gibt es einige, die Sie essen können, um sicherzustellen, dass Sie eine klare Haut haben! Lebensmittel mit einem niedrigeren glykämischen Index wie komplexe Kohlenhydrate und bestimmte andere Elemente in der Nahrungskette können das Auftreten von Akne minimieren. Einige davon sind:

1. Komplexe Kohlenhydrate

Diese finden sich in Vollkorngetreide (Quinoa, Vollkornbrot, braunem Reis), Obst und Gemüse (roter und gelber Paprika, Karotten, Süßkartoffeln, Tomaten, Spinat und Aprikosen) sowie Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Linsen). Dadurch erhält Ihr Körper wichtige Ballast- und Vitalstoffe (B-Vitamine, Magnesium, Folsäure, Calcium, Eisen).

2. Vitamine A, D, E

Es ist wichtig zu erwähnen, dass diejenigen, denen Vitamin A und E fehlte, eine erhöhte Akne aufwiesen. Thunfisch, Leber, Sahne, Fetakäse, Butter, Eier, Makrele usw. sind reich an Vitamin A. 

Nüsse wie Mandeln, Erdnüsse und Brokkoli sind reich an Vitamin E. 

Nahrungsergänzungsmittel für Vitamin A und D sollten nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.

3. Probiotika

Sie sind das Allheilmittel für mehr als die Hälfte unserer Hautprobleme. Ein gesunder Darm hilft, Entzündungen zu reduzieren und dadurch das Auftreten von Akne zu verringern. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel wie Joghurt, Buttermilch, Kefir helfen Ihre Darmflora aufzubauen.

4. Kurkuma

Es enthält Curcumin, ein starkes Antioxidans, das bekanntermaßen entzündungshemmend wirkt. Es kann den Blutzuckerspiegel regulieren und das Auftreten von Akne verursachenden Bakterien reduzieren. Es kann auf Anraten des Arztes als orale Ergänzung eingenommen oder sogar topisch angewendet werden, um signifikante Vorteile zu erzielen.

5. Zink

Kichererbsen, Bohnen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Fleisch und Schalentiere sind gute Zinkquellen. Menschen mit einem niedrigen Zinkgehalt weisen eine höhere Akne-Anfälligkeit auf.

 Fazit: Akneausbrüche gezielt selbst kontrollieren

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen, Antioxidantien und Mineralien unterstützt Ihr Immunsystem und die Ausbildung eines schönen Hautbildes. Durch das Weglassen aknefördernder Lebensmittel können Sie zudem Ihre Ausbrüche besser kontrollieren und Ihre Aknetherapie optimal unterstützen. 

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