Artischocken Infos, Zubereitung & Rezepte

Artischocke
Artischocke © issgesund

Kaum eine Gemüsesorte lässt die Fantasie so kreativ werden: Ob Pflanze, Fabelgebilde oder Musikinstrument – dem Einen erinnert die Artischocke an eine Blume, den Anderen an ein Drachenei und der Nächste denkt an eine Rassel. So interessant wie sie aussieht, ist auch ihr Geschmack: mild und würzig zugleich. Dieser Artikel befasst sich mit allem Wissenswerten über diesen Korbblütler.

Die Herkunft der Artischocke

Ihren Ursprung hat die distelartige Kulturpflanze in Persien und dem östlichen Mittelmeerraum. Inzwischen wird die beliebte Heilpflanze neben Ägypten größtenteils in Italien, Frankreich und Spanien angebaut. Gartenfreunde können selbst ihr Glück versuchen und sie sogar bei uns anbauen.

Zu welcher Zeit sind Artischocken erhältlich?

Der Zeitpunkt der Ernte variiert von Pflanze zu Pflanze: Je älter sie ist, desto früher kann diese Gemüsesorte geerntet werden. So ist eine junge Blüte meist Ende August, Anfang September zum Ernten bereit. Bereits seit mehreren Jahren bestehendes Gemüse ist oft schon im Juli reif. Die Baby-Artischocke zeichnet sich zunächst durch ihre kleine Größe aus. Sie kommt im Hochsommer auf den Markt und besticht schließlich durch ihr zartes Fleisch und den vollmundigen Geschmack. Sogar Stumpf und Stiel sind genießbar.

Merkmale einer frischen Artischocke

Um vollen Genuss garantiert zu bekommen, lohnt sich genaues Hinschauen: Ob die Artischocke frisch ist, lässt sich am festen Blütenkopf erkennen. Die Blüte sollte ungeöffnet sein. Dicht aufeinander liegende Blätter und ein knackiger Stiel sind ein Zeichen für Frische.

Artischocken aufbewahren

Für die Aufbewahrung ist folgendes zu beachten: Artischocken sind haltbarer, um so länger der Stiel ist. Dann lässt sie sich auch problemlos mehrere Tage lagern. Einfach die komplette Frucht in ein feuchtes Tuch wickeln und im Kühlschrank aufbewahren. So kann sie sich bis zu einer Woche halten. Wer es dekorativ mag, kann die Stiele anschneiden und die Artischocke in eine Vase mit Wasser stellen. Und auch das Einfrieren ist unproblematisch: Hierfür das Herz herausschneiden und in kleine Stücke zerteilen. Diese dann kurz anbraten und abkühlen lassen. Anschließend in einem Gefrierbeutel einfrieren. In der Tiefkühltruhe halten sie sich mehrere Monate.

Artischocken zubereiten

Zunächst muss die Artischocke im Wasserbad gewaschen werden: Einfach am Stiel festhalten und den Kopf mehrfach mit einer drehenden Bewegung ins Wasser tauchen. Dann wird der Stiel entfernt. Die Artischocke an die Kante der Arbeitsplatte legen, um den Stiel mit der freien Hand nach unten abbrechen zu können. Da der Saft die Hände verfärbt, sind Handschuhe empfehlenswert. Wer insbesondere das Artischockenherz zubereiten möchte, entfernt die harten Blätter am äußeren Rand. Daraus lässt sich entweder ein Fond herstellen oder die fleischigen Blätter werden über einem Wasserdampf weich gegart. So entsteht eine leckere Vorspeise zum Dippen. Zaziki oder ein leichter Kräuterquark eignen sich hervorragend. Als Nächstes werden Zweidrittel vom oberen Teil der Artischocken-Blüte durchgeschnitten. Die grünen Blattreste am Blütenboden für einen gleichmäßigen Grund abschneiden. Nun kommt das Heu zum Vorschein. Dieses vorsichtig mit einem Löffel entfernen. Die weichen Blätter an der Außenseite müssen ebenfalls gelöst werden und dürfen wie schon die harten Blätter als Vorspeise gedippt werden. Nun ist das Herz übrig: Damit sie ihre Farbe behalten, kommen sie geviertelt in Zitronenwasser. Anschließend mit Öl, Knoblauch, Rosmarin, Salz und Pfeffer anbraten.

Doch auch komplett gegart ist die Artischocke ein Genuss:

  • Hierfür die Blüte wie bereits beschrieben waschen
  • den Stiel abbrechen
  • und den Kopf in gesalzenem Zitronenwasser 30 bis 45 Minuten gar kochen.
  • Wichtig ist, das Gemüse vollständig mit Wasser zu bedecken.
Verzehrt wird es nun, indem die einzelnen Blätter herausgezogen und in eine Sauce getaucht werden. Irgendwann kommt das Herz zum Vorschein, das pur oder mit Dip ein Genuss ist. Der feinherbe Geschmack in Verbindung mit der weichen Konsistenz sorgt für ein vorzügliches Geschmackserlebnis. Der einzige Nachteil ist, dass bei dieser Variante das ungenießbare Heu während der Mahlzeit entfernt werden muss. Eine dritte Zubereitungsart ist das Einlegen. Dafür wird die Artischocke wieder gewaschen und vom Stiel befreit. Im nächsten Schritt werden die äußeren Blätter entfernt. Die in Stücke geschnittene Artischockenteile ein paar Minuten in Wasser mit einem Schuss Essig kochen. Die Stücke im Anschluss gut salzen. Nun kommen sie mit Knoblauch in ein Einmachglas – und zwar so dicht, dass keine Luft dazwischen bleibt. Im Kühlschrank halten sie sich ungefähr eine Woche


Inhaltsstoffe und Nährwerte der Artischocke

Für Arzneimittel werden die nicht essbaren, am Grund des Stängels befindlichen Blütenblätter verarbeitet: Sie enthalten Flavonoide, insbesondere Luteolin und Cynarosid. Zudem bestehen die Blätter aus Abkömmlingen der Caffeoylchinasäure und dem Bitterstoff Cynaropikrin. Letzteres regt die Bildung der Magensäure und somit den Appetit an. Die Produktion von Gallensäure wird durch die Flavonoide und Caffeoylchinasäure-Abkömmlinge erhöht. Insbesondere Fette können dadurch besser verdaut werden. Blähungen und einem Völlegefühl wird Linderung verschafft. Eine unterstützende Lebertätigkeit sowie ein positiver Einfluss auf den Cholesterinspiegel sind ebenfalls untersucht worden: Die Bitterstoffe regen die Durchblutung der Leber an und helfen beim Entgiften. Ablagerungen von Cholesterin in den Zellen können verhindert bzw. aufgelöst werden. Ansonsten sorgen die in den Artischocken befindlichen Ballaststoffe für Sättigung. Aufgrund der wenigen Kalorien sind sie der perfekte Helfer zum Abnehmen. Außerdem haben Artischocken einen entwässernden Effekt. Das enthaltene Kalium hilft dabei, Wasseransammlungen schneller auszuscheiden. Der Ballaststoff Inulin wandelt sich durch das Kochen in Fruchtzucker um. Dieser kann der Körper ohne die Ausschüttung von Insulin verarbeiten. Für Diabetiker ist das optimal.

Fazit

Die Artischocke ist nicht nur lecker, sie wirkt sich auch positiv auf den Körper aus. Hier nochmal alle Effekte auf einen Blick:
  • Die Verdauung wird angeregt
  • Magen und Darm werden entspannt
  • Der Cholesterinspiegel kann gesenkt werden
  • Die Leber wird entgiftet
  • Diäten können leichter und effektiver erfolgen
  • Gesund bei Diabetes
Wer diesem Gemüse bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt hat, sollte den vermeintlichen Aufwand nicht scheuen. Es wirkt aufwendiger, als es ist. Und am Ende wird man belohnt. Versprochen!

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Meinungen
08.12.2021 14:06
Gute kurze Beschreibung und Anleitung

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