Die eigene Ernährung durch Nahrungsergänzungsmittel optimieren

Essenzielle Fette, Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien – unser Körper gewinnt eine Vielzahl überlebenswichtiger Stoffe aus der täglichen Nahrung. Doch unter besonderen Belastungen reicht eine natürliche Kost dafür manchmal nicht aus. In welchen Fällen werden Nahrungsergänzungsmittel wirklich nötig?

Welche Nährstoffe sind bei einer gesunden Ernährung wichtig
Welche Nährstoffe sind bei einer gesunden Ernährung wichtig © StockPhotoPro / Fotolia

Wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind

Fast Food, salzige Snacks und zuckerreiche Seelentröster – der Durchschnittsdeutsche begeht mehrmals pro Woche eine „Ernährungssünde“. Doch der Körper eines gesunden Erwachsenen hat große Nährstoffspeicher und erleidet nicht bei jedem Ausrutscher gleich Mangelerscheinungen. Es gibt jedoch Lebenssituationen, in denen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll und manchmal sogar unerlässlich für die Gesundheit sind.

  • Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit: Die Entwicklung des Ungeborenen birgt gerade in den ersten Monaten kritische Phasen in Bezug auf einen Nährstoffmangel. Daher sollten Frauen bereits dann, wenn sie beabsichtigen, schwanger zu werden, auf ihren Nährstoffhaushalt achten. Wichtig sind hier besonders Folsäure und die Fettsäuren DHA und EPA – beides ist essenziell für die gesunde Entwicklung von Gehirn und Nervensystem des Ungeborenen. In Spezialpräparaten für Kinderwunsch und Schwangerschaft ist der benötigte Nährstoffmix in einer empfohlenen Dosis enthalten.
  • Bestimmte Krankheiten: Sowohl entzündliche Darmkrankheiten wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa als auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie hemmen die Aufnahme von Nährstoffen in den Körper. Hier kommt es häufig zum Mangel an Kalium, Eisen und Calcium. Einige Formen der Gastritis können außerdem zu einem ernsten Mangel an Vitamin B12 führen. In diesen Fällen sollte ein Facharzt bestimmen, welche Nährstoffe der Betroffene supplementieren sollte und in welcher Form dies idealerweise geschieht.
  • Erhöhter Proteinbedarf: Dass Kraftsportler mehr Eiweiß brauchen als der Durchschnitt, ist eigentlich bekannt. Doch noch eine zweite Bevölkerungsgruppe benötigt einen Extra-Protein-Kick: die Senioren. Erst kürzlich erhöhte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Verzehrempfehlung für Menschen über 60 auf 1 Gramm pro Kilo Körpergewicht. Mehr brauchen nur noch Stillende (1,3g) und Bodybuilder (1,2 bis 1,7g). Das Extra-Eiweiß lässt sich verträglich über Proteinsnacks und -shakes konsumieren, wenn man keine Fleischberge auf dem Teller mag.
  • Extreme Ernährungsformen: Ganz gleich, ob eine Salatdiät oder strenger Veganismus der Grund ist – wer auf tierische Lebensmittel verzichtet, nimmt kein Vitamin B12 auf. Zwar besitzt der Organismus große Speicherkapazitäten, doch wenn diese erschöpft sind, äußert sich ein Mangel in Schäden am Nervensystem. Dauer-Veganer sollten daher auf Vitamin-B12-Präparate setzen.
  • Lichtmangel: Nicht nur die Nahrung beeinflusst unseren Vitaminspiegel, auch die Umgebung. Vitamin D wird hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung auf nackte Haut gebildet, folglich erleiden gerade Nordeuropäer in Herbst und Winter eine Unterversorgung. Hier können Nahrungsergänzungsmittel helfen, Mangelerscheinungen wie Depressionen und Antriebslosigkeit zu verhindern.

Wann Nahrungsergänzungsmittel nicht sinnvoll sind

Allein die Dosis macht das Gift – was der Mittelalter-Arzt Paracelsus wusste, gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel. Bestimmte Stoffe sollten Anwender nicht in Überdosen zu sich nehmen:

  1. Vitamin C und die B-Vitamine sind wasserlöslich und werden bei einer möglichen Überdosierung vom Körper einfach wieder ausgeschieden. Hier droht keine Gefahr.
  2. Die Vitamine A, D, E und K reichern sich hingegen im Fettgewebe an, sodass der Organismus sie bei einer Überdosis nicht einfach loswird. Gerade Vitamin A wirkt in hohen Dosen toxisch und kann zu Übelkeit und Schwindel bis hin zu Hirnödemen führen. Allerdings sind Vergiftungserscheinungen erst wahrscheinlich, wenn das Vitamin mehrere Wochen in zehnfacher Tagesdosis konsumiert wird.
  3. Eiweiß sollten Erwachsene nicht im Übermaß genießen, weil sein Abbau die Nieren belastet. Empfehlungen, die weit von denen der DGE abweichen, sollten gerade Kraftsportler daher kritisch beurteilen.

Fazit: Es gibt sinnvolle Nahrungsergänzungsmöglichkeiten

Bei Schwangerschaften oder Mangelerscheinungen können Nahrungsergänzungsmittel unerlässlich sein. Doch auch im alltäglichen Leben lassen sich Defizite mit ihnen klug ausgleichen, wenn die Präparate gezielt eingesetzt werden.

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