Intervallfasten – ein Megatrend

Basenfasten, Paleo, Roh-vegan und Co
Basenfasten, Paleo, Roh-vegan und Co © Photo by Jason Briscoe on Unsplash

Sicher hat jeder schon einmal vom Intervallfasten gehört. Man kennt es auch unter dem Begriff intermittierendes Fasten. Methoden wie 16:8 oder 5:2 sind in aller Munde. Gegenüber herkömmlichen Fastenarten hat das Intervallfasten den Vorteil, dass es sehr gut in den Alltag zu integrieren ist. Die Hürde, es einmal auszuprobieren, ist sehr viel niedriger als bei einer Fastenkur, die mehrere Wochen dauert. Einen Überblick über die wichtigsten Fastenarten haben wir hier zusammengestellt. Ernährungswissenschaftler und Fastenexperte Ralf Moll: „Wer noch keine Erfahrungen mit dem Fasten hat, kann mit den verschiedenen Intervallfasten-Arten den idealen Einstieg finden und regelmäßiges Fasten dauerhaft in seinen Lebensstil integrieren“.

Allen Intervallfasten-Arten ist gemeinsam, dass für eine bestimmte, relativ kurze Zeit auf Nahrung verzichtet wird. Diese Zeitspannen – Intervalle – sind kürzer als bei üblichen Fastenkuren wie dem Heilfasten oder anderen bekannten Methoden. Bei diesen klassischen Fastenarten wird in der Regel mindestens eine Woche gefastet. Beim Intervallfasten geht es dagegen nur um Stunden oder einzelne Tage. Das macht das Intervallfasten so attraktiv. 

Warum ist Intervallfasten so gesund?

Es ist erstaunlich, wie positiv das Fasten mit kurzen Intervallen auf den Körper wirkt, egal, für welche Art des Intervallfastens man sich entscheidet. Zahlreiche Studien haben inzwischen die Wirksamkeit dieser Methode belegt. Das Intervallfasten in seinen verschiedenen Spielarten gilt als eine anerkannte Methode für Gewichtskontrolle und als Maßnahme zur gesundheitlichen Prävention.

Vorteile von regelmäßigem Intervallfasten:

  • Schutz vor chronischen Erkrankungen wie hohem Blutdruck, Diabetes, Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Verbesserte Zellreparatur, Zellreinigung und Zellneubildung
  • Stärkung des Immunsystems
  • Langfristige und nachhaltige Gewichtskontrolle
  • Verbesserte Leistung, mehr Energie
  • Erfolgserlebnisse beim Fasten
  • Gutes Selbstwertgefühl

Welche Intervallfasten-Arten gibt es?

Bei den verschiedenen Methoden des Intervallfastens unterscheidet man zwischen Intervallen, die sich auf ein 24-Stunden-Zeitfenster beziehen und solchen, die sich auf eine Woche beziehen. Bei der ersten Methode wird innerhalb von 24 Stunden eine bestimmte Anzahl von Stunden gefastet, in der anderen Zeit darf nach eigenen Bedürfnissen gegessen werden.

Das bekannteste Intervall ist das 16/8 Intervall. Hinter diesem Begriff steckt die Regel: Innerhalb eines Tages verzichtet man 16 Stunden lang völlig auf die Zufuhr von Nahrung, auch auf kalorienhaltige Getränke. Wasser und Tee, schwarzer Kaffee in Maßen sind erlaubt. Während der verbleibenden 8 Stunden ist normale Ernährung erlaubt. Natürlich empfiehlt sich eine ausgewogene, fettarme Kost mit viel frischem Gemüse und reifen Früchten. Andere Varianten sind die Intervalle 14/10 und 12/12, auch als sogenannte Zeitfenster-Diät bekannt.

Die zweite Gruppe der Intervallfasten-Arten ist die der Fastentage. Innerhalb eines Wochenzeitraums werden regelmäßig oder hin und wieder Fastentage eingeschoben. Dazu gehört die Methode der 5:2 Diät. Das bedeutet nichts anderes als an 2 Tagen pro Woche zu fasten und sich an den anderen 5 Tagen normal zu ernähren. Alternativ geht das auch an nur einem Tag (6:1 Diät) oder als intensivste Variante an jedem zweiten Tag (auch 10in2 Diät oder alternierendes Fasten). Wie streng man an diesen Fastentagen fastet, kann jeder selbst bestimmen. Die extremste Form wäre, vollständig auf feste Nahrung zu verzichten und nur Wasser, Tee oder Brühe zu sich zu nehmen. Alternativ kann man auch an diesen Tagen mit Früchten, Suppen, Säften oder Reis fasten.

Hier noch einmal die Intervallfasten-Arten im Überblick:

  • 16:8 – 16 Stunden am Tag fasten, 8 Stunden-Zeitfenster fürs Essen
  • 14:10 – 14 Stunden am Tag fasten, 10 Stunden-Zeitfenster fürs Essen
  • 12:12 – 12 Stunden am Tag fasten, 12 Stunden-Zeitfenster fürs Essen
  • 5:2 – an 2 Tagen in der Woche fasten, an 5 Tagen normal essen
  • 6:1 – an 1 Tag in der Woche fasten, an 6 Tagen normal essen
  • 10 in 2 – 1 Tag fasten, 1 Tag essen, immer im Wechsel (in der Regel für einen Zeitraum von 3-4 Wochen)

Warum sollte man typgerecht Intervallfasten?

Wie findet man bei diesen vielen Möglichkeiten die richtige Methode fürs Intervallfasten? Ernährungswissenschaftler Ralf Moll: „Diese Frage ist extrem wichtig, denn nicht jeder Mensch ist gleich. Der eine kann locker über einen längeren Zeitraum auf Nahrung verzichten, der andere nicht so gut. Aus diesem Grund empfehlen wir das typgerechte Intervallfasten. Nur so profitiert jeder optimal von seinen Fastenzeiten.“

Welche Typen gibt es und welche Fastenart passt zu ihnen?

Das typgerechte Intervallfasten nach Ralf Moll bezieht sich auf die Intervallfasten-Arten innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums, also 12/12, 14/10 oder 16/8. Der erfahrene Fastenleiter hat in seiner langjährigen Praxis beobachtet, dass die Fastenteilnehmer sehr unterschiedlich auf das Fasten reagieren. Deshalb hat Ralf Moll eine eigene Typologie entwickelt. Sie unterscheidet die verschiedenen Fastenteilnehmer nach Reh, Tiger und Bär. Die drei Naturelle erhalten unterschiedliche Empfehlungen, nach welcher Methode sie intervallfasten sollten. Das empfindliche Reh kommt am besten mit dem sanften 12/12 Intervall zurecht, der aktive Tiger fastet optimal mit dem 14/10 Intervall und der robuste Bär kann nach der klassischen 16/8 Methode intervallfasten. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann mit dem Typentest von Ralf Moll seine optimale Methode für das Intervallfasten herausfinden.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

5 von 5 Sternen

Deine Meinung ist uns wichtig! 1 Bewertungen hat dieser Beitrag bereits erhalten. Bewertung abgeben


Meinungen
18.07.2023 12:03
Fundiert und informativ. Jetzt überlege ich auch, ob ich es einmal probieren soll!

Weitere interessante Artikel