Die Ernährung bei Diabetes
Diabetes ist inzwischen zur Volkskrankheit geworden. Vor allem Menschen mit Übergewicht ab 40 Jahren leiden darunter. Dabei ist zwischen genetisch und altersbedingten Ursachen zu unterscheiden.
Für beide Fälle sind die Empfehlungen der Ärzte dahin gehend, bei der Auswahl der Lebensmittel darauf zu achten, weniger Zucker und Kohlenhydrate zu essen. Dafür sollten verstärkt Eiweiße und Ballaststoffe in den Speiseplan integriert werden. Wer zusätzlich regelmäßig einen Diabetes Test zu Hause durchführt, kann mit der Krankheit viele Jahre symptomfrei leben.
Was ist Diabetes?
Diabetes mellitus ist ein Sammelbegriff, unter dem alle Störungen des Stoffwechsels zusammengefasst werden, die als bestimmendes Merkmal Überzuckerung (Hyperglykämie) aufweisen. Damit geht ein Mangel an Insulin einher. Dieses Hormon wird von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet und dient dazu, Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.
Zudem ist Insulin verantwortlich für die Regulierung des Fett- und Eiweißhaushaltes. Bei Diabetikern ist der Insulinspiegel gestört, sodass viele Stoffwechselvorgänge blockiert werden. Mit der geregelten Zufuhr von Insulin kann der Insulinspiegel ausgeglichen werden. Grundlage dafür sind regelmäßige Messungen des Blutzuckerwertes. Zwei Typen von Diabetes stehen im Fokus:
Diabetes 1
Diese Form der Zuckerkrankheit ist derzeit unheilbar, tritt allerdings eher selten auf. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunkrankheit. Hier greift das Immunsystem die Zellen der Bauchspeicheldrüse an, welche für die Produktion von Insulin verantwortlich sind. Bei dieser Form der Krankheit müssen die Patienten damit leben, sich regelmäßig Insulin mit einem Insulin-Pen oder einer Insulin-Spritze zu verabreichen.
Diabetes 2
Bei diesem Typus von Diabetes weisen die Körperzellen eine verminderte Empfindlichkeit gegen Insulin auf. Es wird von einer sogenannten Insulinresistenz gesprochen. Diabetes 2 ist die am weitesten verbreitete Form der Krankheit. Sie tritt in der Regel ab dem 40. Lebensjahr auf.
Diese Form der Diabetes kann, sofern sie frühzeitig diagnostiziert wird, ohne Insulintherapie behandelt werden. Das setzt allerdings eine Umstellung der Lebensgewohnheiten hin zu mehr Bewegung voraus. Außerdem sollte ein großes Augenmerk auf die Ernährung geworfen werden.
Blutzucker Normalwerte
Um die Messungen des Blutzuckerwertes, die durchaus zu Hause durchgeführt werden können, richtig einzuordnen, werden von der Deutschen Diabetes Gesellschaft folgende Blutzucker Normalwerte genannt:
- auf nüchternen Magen: 5,1 mmol/l (Millimol/Liter Blut)
- nach einer Mahlzeit: bis zu 8,9 mmol/l
- zwei Stunden nach der Mahlzeit: weniger als 7,8 mmol/l
Sollten diese Werte überschritten werden, müssen entweder blutzuckersenkende Medikamente eingenommen oder Insulin gespritzt werden.
Allgemeine Tipps zur Senkung des Blutzuckerspiegels
Die Symptome von Diabetes zeichnen sich durch Müdigkeit, häufiges Wasserlassen, starken Durst sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen aus. Um diese abzumildern, können folgende Verhaltensweisen helfen:
- Vermeidung von Übergewicht
- Vermeidung von Stress
- Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme (zuckerhaltige Getränke und Alkohol sind zu vermeiden)
- Lebensmittel mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugen
- Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index bevorzugen
Welche Lebensmittel sind bei Diabetes geeignet?
Diabetiker müssen in der Regel auf Süßigkeiten, gezuckerte Fruchtjoghurts, Kuchen und gesüßte Getränke verzichten. Es empfiehlt sich, u. a. verstärkt auf folgende Lebensmittel und Gewürze zurückzugreifen:
Fisch
Fangfrischer Fisch ist in jeder Hinsicht ein sehr gesundes Lebensmittel. Er enthält viel Eiweiß und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wodurch der Sättigungseffekt länger anhält und Übergewicht vermieden werden kann. Zudem lässt er den Blutzuckerspiegel sehr langsam ansteigen. Hering, Makrele, Kabeljau, Lachs und Forelle sind die erste Wahl.
Grünes Blattgemüse
Salate, Spinat, Grünkohl und Mangold besitzen sehr wenige Kohlenhydrate und sind kalorienarm. Dafür wuchern sie mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Die unverdaulichen Pflanzenfasern verlangsamen die Verdauung von Kohlenhydraten, wodurch das Sättigungsgefühl verlängert wird und vor allem der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit langsamer ansteigt.
Knoblauch
Auch Knoblauch ist für eine ausgewogene Ernährungsweise vielfältig verwendbar. Die Knolle hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann Cholesterin im Blut senken, wodurch das Risiko für Herzkrankheiten verringert wird. Im Zusammenhang mit Diabetes wird Knoblauch aufgrund seiner immensen blutzuckersenkenden Merkmale wichtig.
Olivenöl
Olivenöl ist in der mediterranen Küche beliebt und weist wie der Knoblauch vielfältige bekömmliche Eigenschaften auf. Das Öl ist reich an Oxidantien und enthält über 70 % ungesättigte Fettsäuren. Olivenöl wirkt Ablagerungen von Cholesterin in den Blutgefäßen entgegen. Vor allem aber sorgt Olivenöl dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nur leicht ansteigt.
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