Hochzeitsplanung: nachhaltig, green, klimaneutral und vegan

Eine vegane Lebensweise zu führen und nachhaltig Lebensmittel zu kaufen – diesem Prinzip folgen immer mehr Menschen – allerdings tendenziell eher im Alltag anstatt zu „besonderen Anlässen“. Wer nicht aus purer Überzeugung heraus, sondern eher um dem Trend zu folgen, nachhaltig und vegan lebt, der deklariert besondere Anlässe, wie etwa den Geburtstag oder die Hochzeit gerne zum „Cheat-Day“, was so viel bedeutet wie: An diesem speziellen Tag X ist Schummeln erlaubt. Dass das gar nicht nötig ist, zeigen die folgenden Tipps, die für eine vegane Hochzeit zu bedenken wären.

Vegane, kulinarische Köstlichkeiten für die Hochzeit

Grundsätzlich sollten Ehepaare klären, ob das vegane Hochzeitsessen allen Hochzeitsgästen angeboten werden sollte – im Zuge einer durch und durch veganen Hochzeit – oder ob die veganen Köstlichkeiten einen Teilbereich des Büffets oder der Menükarte darstellen.


Gemüsespieße
Abbildung 1: Gemüsespieße sind eine bunte Alternative zu klassischen Häppchen – und passen immer gut auf ein veganes Büffet. pixabay.com © RitaE (CC0 Public Domain)

Optionen gibt es jedenfalls genug:

Eistüten


  • Die Häppchen zum Sektempfang bestehen bei einer veganen Köstlichkeit nicht etwa aus Käse und Wurst, sondern aus Gemüseaufstrich auf Hanf-Brötchen, Obstspießen und veganem Fingerfood.
  • Bezüglich der Hochzeitstorte ist es gut und sinnvoll, die Konditoren in der nächstgelegenen, größeren Stadt zu kontaktieren und gezielt anzufragen, ob sie vegane Hochzeitstorten backen. Wer möchte, kann ganz klassisch eine mehrstöckige Hochzeitstorte ordern oder auf süßes Fingerfood setzen. Cupcakes eignen sich fürs Kuchenbüffet und für die Candybar. Auch Macarons, Donuts und Cake Pops machen sich auf dem Kuchenbüffet ebenso gut wie bei der Candybar. Fruchtige Kuchenrezepte, wie etwa der Erdbeer-Cashew-Cheesecake, kommen bei einer veganen Sommerhochzeit sehr gut an.
  • Auch ein veganes Catering wird von einigen Betrieben mittlerweile angeboten. Wie ein veganes Hochzeitsmenü aussehen könnte? Es könnte Salatvarianten und Ciabatta zur Vorspeise geben. Als besonderes Topping können BBQ-Tofu-Bällchen, geräucherte Paprika oder Frischkäsevarianten die Vorspeise krönen. Tempeh Bourguignon mit Karotten und Knödeln könnte es zur Hauptspeise geben. Das süße Dessert-Finale könnte aus Schoko-Soufflé, Frucht-Mousse und Eis bestehen. Bananeneis mit Erdnuss-Schoko-Creme kommt beispielsweise nicht nur bei Kindern gut an.

Tipp: Wer seine Hochzeit so gestaltet, dass jeder etwas Kulinarisches zum Büffet beisteuern kann, muss klare Spielregeln formulieren, ob veganes Essen oder auch nicht-vegane Köstlichkeiten mitgebracht werden sollen. Besteht ein Großteil der Gäste aus Menschen mit veganen Lebensgewohnheiten, sollte es eine optische Trennung zwischen veganen Speisen und normaler Kost geben. Das vegane Büffet hilft oft nicht nur Veganern, sich so zu ernähren, wie sie leben wollen. Auch Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit finden bei einer veganen Hochzeit oft mehr Köstlichkeiten als bei einem regulären Menü.

Vegane Outfits können ebenso schick und romantisch sein


Creme

Spannenderweise sind bereits viele Hochzeitsoutfits vegan, denn viele Braut- und Bräutigammoden bestehen aus synthetischen Stoffen und sind damit unterm Strich gut fürs Tierwohl. Spitze, Chiffon und Baumwolle sind die beste Wahl in der Kategorie der tierfreundliche Stoffe. Seide ist im Übrigen in No-Go für ein veganes Hochzeitsoutfit, denn dafür mussten viele Seidenraupen leiden. Empfohlene Materialien für den Anzug des Bräutigams sind ebenfalls Viskose, Polyester, Leinen und Baumwolle – also tierfreie Stoffe. Bezüglich der Schuhe sollten es im Idealfall Schuhe aus Kunstleder sein oder aus pflanzlichen Stoffen. Selbst beim Kosmetiker können Wünsche angemeldet werden, wie etwa, dass ausschließliche vegane Kosmetikartikel zum Einsatz kommen.

Als Grundregel gilt: Künstliche Materialien schützen das Tierwohl. Das gilt sowohl für Kleidung als auch für Accessoires und Schmuck. Eine vegane Hochzeit lässt sich so also bis in das letzte optische Detail verwirklichen. Um nachhaltig zu heiraten, sollte es jedoch im besten Fall möglichst natürlich zugehen – das heißt: ohne Herstellungsprozesse, die viele Ressourcen in Anspruch nehmen, lässt sich sogar eine klimaneutrale Hochzeit umsetzen (Stichwort: Eco Wedding).

Einladungen, Deko und Co. – nachhaltig und klimaneutral 

Nachhaltig zu heiraten, kann bereits bei den Einladungskarten umgesetzt werden. So sollte die grüne Hochzeitsplanung auch Alternativen zu Einladungskarten aus Papier beinhalten. Denn eine Karte, die einmalig zugestellt wird und nicht mehr wiederzuverwenden ist, verbraucht Papier, das nicht mehr recycelt werden kann. Wer auf digitale Alternativen setzen kann, schont die Umwelt. Für die ältere Generation, die keine digitalen Einladungen empfangen kann, sind naturnahe Papiere eine gute Alternative. Künftige Ehepaare sollten bei der Konzeption einer Green Wedding auch recyceltes Papier (beispielsweise mit dem Blauen Engel) achten, das im besten Fall aus einer Waldbewirtschaftung ohne Pflanzenschutzmittel stammt.

Auch für die Dekoration auf den Tischen gilt: Je natürlicher diese gehalten ist, desto nachhaltiger wird geheiratet. Plastik sollte vermieden werden. Dafür gibt es zahlreiche Accessoires, wie etwa Steine, Holz und Zweige, die die Tischdekoration durch und durch romantisch machen können. Mit Muscheln aus dem letzten Liebesurlaub lässt sich sogar ein maritimes Thema umsetzen. Natürlich dürfen auch Blumen drapiert werden. Wer auch hier auf Nachhaltigkeit achten möchte, sollte Topfpflanzen Schnittblumen vorziehen. Blumen sollten aus fairem Handel stammen und im Idealfall vom Blumenhändler vor Ort gekauft werden – das spart Transportkosten und trägt zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Hochzeit bei.

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