Ernährungsformen im Vergleich

Ernährungsformen im Vergleich
Ernährungsformen im Vergleich © issgesund
In Zeiten von Fertigprodukten und Fast Food finden immer mehr Menschen den Weg zum gesunden Essen zurück. Hierbei gibt es verschiedene Ernährungsformen, welche je nach Vorlieben und erwählter Lebensweise bevorzugt werden können.

Vollwerternährung

Bei dieser Art der alternativen Ernährungsform werden unbehandelte und frische Lebensmittel verwendet. Diese Lebensmittel stammen bevorzugt aus biologischem Anbau. Diese Ernährungsform ist abgeleitet vom Ernährungskonzept der Vollwertkost von Professor Werner Kollath.
  • Obst,
  • Getreide,
  • Gemüse,
  • aber auch Milchprodukte und Milch kommen auf den Tisch.
  • Fisch und Fleischerzeugnisse sowie Eier stehen nur vereinzelt auf dem Speiseplan.
Die Zubereitung der Nahrung soll schonend sein. Verzichtet wird weitestgehend auf Zusatzstoffe. Damit die Mahlzeit als vollwertig anerkannt wird, muss sie alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten. Dabei soll die Hälfte der verwendeten Lebensmittel schonend verarbeitet und der Rest roh in fünf Mahlzeiten gegessen werden. Obst oder Gemüse ist bei jeder Speise einzubringen. Fischgerichte werden ein- bis zweimal die Woche gekocht, um die notwendigen Fettsäuren aufzunehmen. Die Vollwerternährung eignet sich für gesunde Menschen als dauerhafte Ernährungsform. Sie ist ballaststoffreich und ermöglicht den Verzehr von viel Rohkost, Vollkornprodukten und frischem Obst. Zudem werden auf isolierte Kohlenhydrate, wie raffinierter Zucker zum größten Teil verzichtet. Durch diese Art der abwechslungsreichen Ernährung werden dem Körper alle notwendigen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße zugeführt.

Hier finden sie weitere Infos zur Vollwertkost.

Rohkost

Beim Braten, Backen, Kochen oder auch Pasteurisieren werden die Lebensmittel großer Hitze ausgesetzt, wodurch wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Daher werden die Nahrungsmittel bei dieser Art der Ernährung vor dem Essen nicht erhitzt. Zu den bevorzugten Lebensmitteln zählen:
  • neben Obst und Gemüse
  • auch Samen, Nüsse
  • und kaltgepresste Öle
  • sowie kaltgeschleuderter Honig
  • und unverarbeitete Frucht- und Gemüsesäfte.
  • Es sind auch Fleisch und Fisch in roher oder kaltgeräucherter Form erlaubt.
Vorteile bietet die Zufuhr von in der Rohkost enthaltenen Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und Enzymen sowie Ballaststoffen. Diese Kostart kann für einen gewissen Zeitraum als Heilnahrung beispielsweise zur Verbesserung der Darmflora eingesetzt werden. Eine schrittweise Umstellung kann mit Salaten als Beilage beginnen, da auf eine plötzliche Umstellung zum Schutz des Darmes verzichtet werden sollte, sodass sich dieser auf die erhöhte Zufuhr an Ballaststoffen einstellen kann. Von Nachteil ist, dass bei einer dauerhaften Umstellung auf Rohkost dem Körper die notwendige Energiezufuhr fehlt und eine Unterversorgung entstehen kann. Zudem kann der Körper gewisse Nährstoffe besser im gegarten Zustand aufnehmen und verwerten.

Vegetarismus und Veganismus

Vegetarier verzichten in den meisten Formen des Vegetarismus auf den Verzehr von tierischen Nahrungsmitteln und ernähren sich von pflanzlicher Kost wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide. Milch, Milcherzeugnisse und Eier sind in der Ovo-Lacto-Form erlaubt. Im Gegensatz zur Mischkost ist diese Ernährungsform nur vorzuziehen, wenn auf eine abwechslungsreiche Kost geachtet wird, bei der dem Körper alle Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung zugeführt werden. Veganismus ist eine Form des Vegetarismus. Hierbei wird auf jegliche Art von tierischen Nahrungsmitteln verzichtet. Dazu zählt zum Beispiel auch Honig. Zudem achten viele Veganer bei ihrer Lebenseinstellung auch darauf, tierische Produkte bei Kleidung und Schuhen zu vermeiden.


Hier find sie noch mehr Infos zu Veganer Ernährung.

Makrobiotik

Die Ernährung der Makrobiotik hat ihren Ursprung im Buddhismus und Taoismus und strebt nach einem gesunden und glücklichen Leben. Der Fokus liegt auf dem optimalen Verhältnis 5:1, Yin und Yang und bevorzugt Vollkorngetreide als Hauptbestandteil der Ernährung. Dazu werden Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, etwas Fisch sowie Soja und viel Kochsalz gemischt. Allerdings soll dem Körper nur ein sehr geringer Anteil Flüssigkeit zuführt werden. Verzichten soll der Mensch auf Zucker, Milch, Milchprodukte, Fleisch, aber auch auf zum Beispiel Kartoffeln, Paprika und Tomaten. Tiefkühlkost, Kaffee, Alkohol und hoch verarbeitete Lebensmittel werden ebenfalls abgelehnt. Diese Form der Ernährung wird als Dauerkost abgelehnt, da ein großer Mangel an Eiweiß und Mineralstoffen sowie Vitaminen entsteht, wodurch Krankheiten begünstigt werden. Außerdem trocknet der Körper aufgrund des Flüssigkeitsmangels aus.

Low Carb

Dabei handelt es sich um eine Ernährungsform die weniger Kohlenhydrate beinhaltet! Sie zeichnet sich dadurch aus, dass vorwiegend Proteine und Fette konsumiert werden und die Aufnahme an Kohlenhydraten reduziert ist. Die Low Carb Ernährung eignet sich nicht für eine dauerhafte Ernährung, sondern um eine Ernährungsform zum Abnehmen.

Hier erfahren sie mehr zur Low-Carb-Diät.

Ernährung der Anthroposophie

Die anthroposophische Ernährung verfolgt das Prinzip des ganzheitlichen Konzepts, in dem Körper und Geist mit der Natur in Einklang gebracht werden sollen. Sie ähnelt dem Vegetarismus, allerdings werden auch Eier, Milch sowie Milchprodukte gegessen. Laut der Philosophie der Ernährungsform steht die freie Entscheidung des Menschen an erster Stelle, so dass dieser alles essen kann, was sein Körper benötigt. Zu beachten ist, dass der Gedanke der fleischlosen Ernährung den Körper anregen und kräftigen soll. Unterschieden wird bei den Pflanzen zwischen Wurzel, Blatt und Stängel sowie Blüte und Frucht. Geraten wird zu einer täglichen Ernährung aus allen drei Bereichen. Aufgrund der gesunden und abwechslungsreichen Ernährung ist diese Form als Dauerkost geeignet.

Ayurveda-Ernährung

Die Ernährungsform nach Ayurveda stammt aus Indien und sieht den Menschen als Ganzes. Dabei gibt es drei Konstitutionstypen: Vata, steht für Luft und Raum, Pitta, steht für Feuer und Kapha für Wasser und Erde. Für jede dieser Arten gibt es spezielle Ernährungsrichtlinien. Grundlage sind der Basmatireis und Getreide, zudem Gewürze, Obst und Gemüse. Zu den Giftstoff produzierenden Produkten zählen, laut Ayurveda Weizen, raffinierter Zucker und rotes Fleisch. Gegessen wird nur, wenn ein Hungergefühl vorhanden ist und je nach Auswertung des Ernährungstyps.

Paleo

Paleo Diät Lebensmittel
Paleo Diät Lebensmittel © somegirl / Fotolia
Der Begriff Paleo oder Paleodiät leitet sich aus dem Paläolithikum ab, dem Zeitraum der Altsteinzeit. Die Ernährung dieser Zeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die zur Verfügung stehenden Produkte weder gezüchtet noch weitergehend verarbeitet wurden. Also nur die essbaren Dinge, die die Natur ohne menschliches hinzutun hervorbringt.

Hier finden sie weitere Detailinfos zur Paleo Diät

Ernährung der fünf Elemente

Diese Ernährungsform wird auch TCM, traditionelle chinesische Medizin genannt.
Hierbei wird auf die fünf Elemente
  • Feuer,
  • Wasser,
  • Erde,
  • Holz
  • und Metall
eingegangen, mit deren Hilfe der Körper im Gleichgewicht gehalten werden soll. Yin steht für alle kühlenden Lebensmittel wie beispielsweise Gurke, Melone und Tomate. Yan steht für das Wärmende und sieht unter anderem Süßkartoffeln, Zimt und Knoblauch vor. Dazu werden neutrale Produkte wie Hülsenfrüchte, Getreide und Möhren gereicht. Des weiteren sind die fünf Elemente in fünf Geschmacksrichtungen unterteilt und gewissen Körperpartien zugeordnet. Den Einklang schaffend sollen alle Elemente im Speiseplan bedient werden.

Hay´sche Trennkost

Laut dem Erfinder William Howard Hay ist es dem Körper nicht möglich, alle Nährstoffe zur selben Zeit vollwertig aufzunehmen. Das Prinzip dieser Ernährungsform besteht darin, nie Eiweiß und Kohlenhydrate zusammen zu essen. Lebensmittel wie beispielsweise gegartes Fleisch, gegarter Fisch, Eier, Milch und Sojaprodukte gehören zur Eiweißgruppe. Zur Kohlenhydratgruppe zählen unter anderem Getreide, Kartoffeln, Bananen sowie Bier. Diese beiden Gruppen dürfen nicht miteinander gemischt werden. Zu allen Mahlzeiten dazu kommen neutrale Lebensmittel wie zum Beispiel fast alle Gemüsearten, Frischkäse, Wasser und Tee. Tabu sind hingegen Mischprodukte wie Hülsenfrüchte. Aufgrund der Widerlegung der Theorie dieser Ernährungsform ist diese von Ernährungswissenschaftlern zwar als kurzweilige Ernährungsform als einsetzbar eingestuft, nicht jedoch als Dauerernährung anzusehen.

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Meinungen
05.07.2021 11:06
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