Ernährung heute: Viele Wege führen zu gesundem Essen

Die Deutschen achten immer mehr auf ihre Ernährung. Zumindest lässt sich das aus dem aktuellen Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft herauslesen. Einer der großen Hauptfaktoren dabei ist wohl die Gesundheit. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie versuchen die Menschen so gut es geht ihre Abwehrkräfte zu stärken. Aber auch die Vielfalt an alternativen Ernährungsformen spielt in diesem Zusammenhang wohl eine größere Rolle. Denn mittlerweile gibt es hier viel mehr als nur vegetarische und vegane Kost. Intervallfasten ist fast ein ebenso großes Thema geworden, wie saisonale und regionale Zutaten.

Gutes Essen wird immer wichtiger für die Deutschen.
Gutes Essen wird immer wichtiger für die Deutschen. © unsplash.com, Monstuo Estudio

Gesünder als vor Corona

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat sich das Essverhalten der Deutschen in den vergangenen Monaten drastisch verändert. Grund hierfür ist wohl unter anderem die Corona-Pandemie, die nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt im Griff hat.

Um uns gesünder zu ernähren, greifen wir nun viel seltener zu Fertigprodukten und kochen lieber selber. Ganze 39 Prozent kochen mittlerweile täglich, immerhin 40 Prozent schaffen es zwei- bis dreimal die Woche. Die grundsätzliche Freude am Kochen teilen 73 Prozent der Deutschen.

Saisonale und lokale Zutaten im Trend

Allerdings hat sich nicht nur die Ernährung geändert, sondern offenbar auch das Verhältnis zu den Lebensmitteln. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt neben der Gesundheit mehr und mehr an Gewicht. Immer mehr Menschen wollen zu Produkten greifen, die aus ihrer Nähe kommen. 83 Prozent ist es sogar sehr wichtig, dass die Zutaten, die in ihrem Kochtopf landen aus der Region sind.

Das hat den Vorteil, dass dadurch die Umwelt in einem großen Maße geschützt wird. Das liegt an den kurzen Transportwegen. Denn je kürzer der Weg ist, den die Ware zurücklegen muss, desto geringer ist der Ausstoß des Treibhausgases CO2.

Ähnliches gilt für saisonale Lebensmittel. Kaufst du Gemüse, Obst und Fleisch nur dann ein, wenn die entsprechende Saison ist, müssen keine künstlichen Bedingungen geschaffen werden, um das Produkt überhaupt anzubieten. Das Ergebnis: Weniger Wasser wird verbraucht und weniger CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen.

Vegetarier, Veganer, Flexitarier

Auch hier werden die Deutschen immer bewusster. Vegetarier, Veganer und Flexitarier haben eine Sache gemeinsam: Sie verzichten bewusst teilweise oder sogar ganz komplett auf tierische Produkte. Gut ein Prozent aller Befragten ernährt sich komplett vegan. Das bedeutet, dass sie komplett auf tierische Produkte verzichten und sich ausschließlich pflanzlich ernähren.

Allerdings bedeutet vegan nicht immer gleich gesund. Denn durch eine Ernährung komplett ohne tierische Produkte kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Allerdings lassen die sich gezielt durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel wieder ausgleichen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren, bestimmte Vitamine sowie Mineralstoffe fehlen meist in dieser Ernährungsform.

Deutlich gesünder ist hier wohl die vegetarische Ernährung. Da es hier eher selten zu Mangelerscheinungen kommt, weil bei Vegetariern meist Milchprodukte und Eier auf dem Speiseplan stehen.

Flexitarier hingegen verzichten bewusst mehrfach pro Woche auf Fleisch. Wenn Sie tierische Produkte essen, dann achten Sie meist auf artgerechte Haltungsformen und eine regionale Herkunft.

Gründe für vegetarische oder vegane Alternativen

Fleischersatzprodukte und Alternativen zu Tierprodukten werden jedoch längst nicht nur von Vegetariern oder Veganern verzehrt. Auch immer mehr Fleischesser trauen sich an die Alternativen heran. Zu einem Großteil geschieht das aus Neugier. Ein anderer Teil der Verbraucher ist sich persönlicher oder globaler Probleme bewusst und versucht etwas zu ändern.

Im Fokus stehen unter anderem das Tierwohl, das Klima, die eigene Gesundheit und sogar der Geschmack einzelner Produkte scheint zu überzeugen. Fast täglich kommen neue Fleischersatzprodukte auf den Markt, die immer näher an das Original herankommen und auf diese Weise Fleischesser überzeugen.

Intervallfasten als neuer Trend

In den vergangenen ein bis zwei Jahren hat sich ein neuer Trend in Sachen gesunder Ernährung entwickelt: das sogenannte Intervallfasten. Dabei wird für einen gewissen Zeitraum am Tag oder in der Woche auf Essen verzichtet. Hier gibt es gleich mehrere Methoden:

  • 16:8-Methode: Es ist wohl die einfachste Methode des Intervallfastens und eignet sich für Einsteiger. Dabei fastest du insgesamt 16 Stunden, in den restlichen 8 Stunden darfst du essen. Du solltest es allerdings dennoch nicht mit den Kalorien übertreiben. Die meisten Menschen lassen einfach eine Mahlzeit ausfallen und verschlafen den Rest den Großteil der 16 Fastenstunden. Entweder fällt das Frühstück oder das Abendessen flach.
  • 5:2-Methode: Sie ist schon etwas herausfordernder. Dabei darfst du an 5 Tagen in der Woche essen. An den beiden anderen Tagen darfst du nicht mehr als 600 Kalorien, vor allem eiweißreiche Kost, zu dir nehmen.

Viele Menschen, die sich an das Intervallfasten halten, pendeln sich bei ihrem Idealgewicht ein, haben weniger Probleme mit Diabetes und müssen nicht wirklich verzichten. Letzteres gilt vor allem dann, wenn sie sich nach der 16:8-Methode richten.

Vielleicht ist es ganz gut, dass Corona und andere Umstände die Menschen mehr in Richtung gesunde Ernährung schieben. Wichtig ist aber vor allem auch, dass es nicht nur für den einzelnen gesundheitliche Vorteile bringen sollte, sondern auch für andere Menschen, Tiere und die Welt. Stellen wir nur ein wenig an den Stellschrauben unserer Ernährung, könnte die Welt eine Bessere sein.

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