Mandelmehl – die gelungene Alternative zu Weizenmehl
Seit Jahrtausenden gilt Weizenmehl als Grundnahrungsmittel. Im Laufe der Zeit stellten sich jedoch diverse Unverträglichkeiten ein, die einigen Menschen neben Bauchschmerzen auch Übelkeit und Erbrechen bescherten. Der Mensch suchte nach Alternativen und fand unter anderem das Mandelmehl. Hierbei handelt es sich um eine hervorragende Alternative zum handelsüblichen Weizenmehl. Zermahlen zu feinem Pulver kann es ebenso wie andere Mehlsorten zu Brot und anderen Backwaren verarbeitet werden. Es schmeckt hervorragend, sieht gut aus und bildet beim Backen die typische Krume, die gewünscht wird. Doch welche Vorzüge hat Mandelmehl noch zu bieten und wie vielseitig lässt es sich tatsächlich in der Küche verwenden? Wir haben uns die Fakten rund um das Mandelmehl genauer angesehen und die wichtigsten Punkte für dich kompakt zusammengefasst.
Der durchschnittliche Preis ist: 20.57 €
Das günstigste Produkt kostet: 2.39 €
Das teuerste Produkt kostet: 44.49 €
Nach dem Öffnen solltest du das übrige Mandelmehl gut verschließen und an einem trockenen, dunklen Ort lagern. Es kann je nach Sorte zwischen mehreren Wochen und Monaten haltbar sein. Achte hier genau auf die Angaben des Herstellers. Da Mandelmehl jedoch nicht so lange haltbar ist wie normales Weizenmehl, solltest du es zeitnah aufbrauchen.
Bittermandeln gelten in gewissem Rahmen als giftig. 5 Bittermandeln können für Kleinkinder bereits tödlich sein, bei Erwachsenen liegt die Grenze bei 50 bis 60 Bittermandeln. Oft kommt es jedoch nicht zu Todesfällen, weil der sehr bittere Geschmack abschreckt.
Mandelmehl ist nicht nur eine glutenfreie Mehlvariante, sondern enthält im Gegensatz zu Weizenmehl weniger Kohlhydrate, dafür mehr Vitamine und Mineralien. Somit ist es durchaus möglich, mit Mandelmehl abzunehmen, wenn weitere gesunde und ausgewogene Lebensmittel auf den Speiseplan integriert werden.
Der Herstellung und der Verarbeitungsprozess ist aufwendiger als bei Weizenmehlsorten. Das schlägt sich im Preis nieder. Wenn du Kosten einsparen möchtest, kannst du Mandelmehl allerdings auch selbst herstellen.
Was ist Mandelmehl?
In Supermärkten, Drogerien und Reformhäusern findest du in der Backabteilung zwischen dem herkömmlichen Weizenmehl mittlerweile auch andere Mehlsorten. Neben Kokosmehl, Leinsamenmehl und Grünkernmehl ist das wohl beliebteste Alternativmehl das Mandelmehl.
Es wird vorrangig von Menschen mit Unverträglichkeiten sehr gut angenommen, hat eine köstlich-nussige Note und eine entsprechend hohe Nährstoffdichte zu bieten. Wenn du empfindlich auf Gluten reagierst oder an einer Zöliakie leiden solltest, ist Mandelmehl vor allem für süße Gerichte eine ideale Wahl. Es verfügt über einen geringeren Kohlenhydratanteil als normale Weizenmehlsorten und ist somit auch für eine Diät oder gesündere Lebensweise sehr gut geeignet.
Im Ladenregal wirst du natürlich auch auf gemahlene Mandel stoßen – dieses Produkt ist aber nicht mit Mandelmehl zu verwechseln. Gemahlene Mandeln bestehen aus ganzen, zerstoßenen Mandeln, während Mandelmehl ein spezielles Nebenprodukt ist, das bei der Mandelölherstellung entsteht.
Werden Mandeln bei der Produktion nämlich gepresst, entsteht das allseits beliebte Mandelöl. Als Nebenprodukt bleibt ein sogenannter Presskuchen übrig – das ist das Restprodukt, das bei der Ölgewinnung anfällt. Fein gemahlen kommt jedoch das bekannte Mandelmehl zum Vorschein. Dabei ist es wichtig, zwischen entöltem und teilentöltem Mandelmehl zu unterscheiden. Hersteller hinterlassen auf der Verpackung in der Regel einen entsprechenden Hinweis. Mandelmehl, das nicht entölt ist, kostet meistens in der Anschaffung mehr.
Was ist das Besondere an Mandeln?
Die Mandel kennen wir als beliebte Nuss, die nicht nur Süßspeisen aufwerten kann, sondern auch als gesunder Snack zwischendurch geeignet ist. Sie wächst als Samen am Mandelbaum, der eigentlich zur Familie der Steinobstgewächse zählt. Einst im Südwesten Asiens beheimatet, finden sich heutzutage viele Mandelbäume entlang der Mittelmeerküste an und sind vor allem in der Blütezeit ein wahrer Blickfang.
Der Mandelbaum selbst ist schon seit mehreren Tausenden von Jahren ein beliebter Baum, der jedoch reichlich Wasser benötigt, um entsprechende Erträge zu liefern. Experten verraten, dass für ungefähr ein Kilo Mandeln mitunter bis zu 8.000 Liter Wasser aufgebracht werden müssen.
Der Mandelbaum liebt das warme Klima, daher findet er sich in unseren Gefilden eher selten an. Er ist vereinzelt in Gärten als Zierpflanze zu finden, kann eine Höhe von bis zu acht Metern erzielen und zeichnet sich durch eine imposante Baumkrone aus. Wenn die Blüten im Frühling sprießen, erfreut uns der Baum mit einer wunderschönen Mandelblüte. Später wachsen die beliebten Mandeln anstelle der Blüten. Hier wird zwischen Süßmandeln und Bittermandeln entschieden.
Die Süßmandeln lassen sich nach der Ernte zum begehrten Marzipan, Nougat, Desserts oder Likör wie z.B. Amaretto verarbeiten, wenn sie nicht abgepackt in den Backabteilungen zu finden sind. Aus Bittermandeln entsteht das begehrte Aroma. Es wird jedoch auch in der Kosmetik gern verwendet. Es kommt in Badezusätze, Seifen oder Kosmetikprodukten und sorgt durch seinen Einsatz für eine angenehme Duftnote.
Wie wird Mandelmehl hergestellt?
Im Handel gibt es verschiedene Varianten von Mandelmehl zu kaufen. Neben entölten Mandelmehlen wirst du auch auf teilentölte oder nicht entölte Mehlprodukte stoßen. Doch worin bestehen eigentlich die Unterschiede?
Entöltes Mandelmehl
Mandelmehl entsteht durch das Pressen der Mandelsamen, bei dem in erster Linie Öl gewonnen werden soll. Dabei werden die Mandeln mittels hohem Druck und industrieller Maschinen gepresst. Vom Öl getrennt bleibt das Mandelmehl übrig. Bei entöltem Mandelmehl liegt der Fettgehalt bei durchschnittlich 10 Prozent. Durch das geringe Fettaufkommen ist dieses Mandelmehl länger haltbar als teilentölte oder nicht entölte Mandelmehle.
Teilentöltes Mandelmehl
Bleiben mehr Fettanteile im Presskuchen zurück, sprechen Hersteller von teilentöltem Mandelmehr. Dabei hängt die Menge des Fettanteils davon ab, wie stark die Mandeln gepresst werden. Viele Unternehmen pressen Mandeln sehr stark aus, um natürlich reichlich Mandelöl zu gewinnen. In der Regel enthalten die Reste dementsprechend wenig Fett. Manchmal kann das Fettaufkommen jedoch deutlich höher ausgeprägt sein. Bei teilentölten Mandelmehl liegt der Fettanteil in etwa bei 15 Prozent. Das Mehl ist deutlich geschmackvoller und sorgt für geschmeidigere Teige.
Nicht entöltes Mandelmehl
Bei diesem Mandelmehl sind die Samen nicht ausgepresst worden. Das Mehl enthält demnach einen hohen Fettanteil, kann dafür aber nur unter schweren Bedingungen als Mehl verarbeitet werden und ist nicht sehr lange lagerfähig.
In der Regel werden die Mandeln vor der Verarbeitung blanchiert. Hierbei wird die Mandel vor dem Auspressen von der braunen Außenschale der Mandelfrucht befreit. Was bleibt ist ein deutlich heller Presskuchen.
Kann ich Mandelmehl auch selbst herstellen?
Wenn du dir die Preisunterschiede mal genauer ansiehst, wirst du feststellen, dass Mandelmehl im Preis deutlich höher liegt als normales Weizenmehl. Das liegt daran, dass der Aufwand, Mandelmehl herzustellen, aufwendiger ist. Natürlich kommt dir sicherlich der Gedanke, selbst Mandelmehl herzustellen, um Kosten einzusparen. Das ist auch durchaus möglich, aber mit gewissen Anstrengungen verbunden.
Um helles Mandelmehl herzustellen, solltet du die Mandeln vor der Verarbeitung für ein bis zwei Minuten abkochen. Nach dem Blanchieren lässt sich die Schale mit einem Küchentuch ganz leicht lösen. Die Mandeln musst du nun trocknen lassen. Breite sie dazu auf einem Backblech aus und lass sie zunächst über Nacht liegen.
Nun kannst du sie in einer Küchenmaschine oder alternativ einer Kaffeemühle auf die gewünschte Konsistenz mahlen. Achte bei der Verarbeitung immer wieder auf den Mahlgrad, damit du nicht plötzlich Mandelmus erhältst.
Das selbst hergestellte Mandelmehl ist frei von Zusätzen und sollte zeitnah verarbeitet werden. Wenn du es aufbewahren möchtest, solltest du es im Kühlschrank lagern. Es hält ungefähr vier bis sechs Wochen und kann leider aufgrund seines hohen Ölgehaltes schnell ranzig werden. Es empfiehlt sich daher überschaubare Mengen herzustellen.
Wofür kann ich Mandelmehl verwenden?
Mandelmehl sieht fast so aus wie normales Weizenmehl, zeichnet sich jedoch durch eine leicht süße Note aus. Somit kannst du es hervorragend für
- Kuchen
- Torten
- Pancakes
- Muffins
- Waffeln
- Tartes
und viele weitere Süßgebäck verwenden. Auch für zahlreiche Low Carb Gerichte eignet sich das Mandelmehl. Möchtest du zum Beispiel Fleisch panieren, kannst du anstatt normalem Paniermehl ebenso zu dieser Mehlsorte greifen.
Beim Backen von Broten kannst du das normale Mehl um ungefähr 10 bis 12 Prozent mit Mandelmehl ersetzen. Die Flüssigkeit musst du gleichzeitig um dieselbe Prozentzahl anheben. Mandelmehl weist nämlich einen höheren Anteil an Ballaststoffen als Weizenmehl auf. Daher zieht es auch mehr Flüssigkeit.
Rezepte, die bereits auf Mandelmehlbasis beruhen, musst du nicht umstrukturieren. Möchtest du jedoch ein Rezept, das Weizenmehl enthält, durch Mandelmehl ersetzen, wirst du einige Veränderungen feststellen. Das Resultat wird deutlich trockener und krümeliger als du es vielleicht gewohnt bist. Durch ein Bindemittel wie z.B. Guarkernmehl lässt sich jedoch Abhilfe schaffen.
Welche Inhaltsstoffe sind in Mandelmehl enthalten?
Je nach Hersteller und Mandelmehlsorte können die Inhaltsstoffe etwas schwanken. Die Nährwerte unterscheiden sich jedoch kategorisch zu Weizenmehl oder anderen Mehlarten. Um dir einen Überblick zu verschaffen, haben wir die Nährwerte von Mandelmehl und anderen bekannten Mehlsorten zusammengefasst.
Mehl-Art | Energie in kcal pro 100 Gramm | Kohlenhydrate in 100 Gramm | Eiweiß in 100 Gramm | Fett in 100 Gramm/th> |
---|---|---|---|---|
Mandelmehl |
350 |
6 |
50 |
15 |
Weizenmehl |
348 |
72 |
10 |
1 |
Roggenmehl |
326 |
60 |
9 |
1 |
Dinkelmehl |
342 |
69 |
12 |
1 |
Kokosmehl |
352 |
19 |
20 |
13 |
Lupinenmehl |
342 |
9 |
40 |
9 |
Leinsamenmehl |
257 |
0,1 |
36 |
12 |
Kichererbsenmehl |
337 |
44 |
19 |
7 |
Erdmandelmehl |
463 |
42 |
4 |
25 |
Reismehl |
362 |
79 |
7 |
0 |
Hafermehl |
406 |
67 |
14 |
7 |
Walnussmehl |
470 |
15 |
30 |
30 |
Wie du sehen kannst, punktet Mandelmehl mit reichlich Eiweiß und wenig Kohlenhydraten. Darüber hinaus sind in dem Alternativmehl viele Ballaststoffe sowie Mineralien wie Magnesium, Eisen, Kalzium oder Kalium enthalten.
Auch verschiedene Vitamine stecken in Mandelmehl. So ist diese Mehlalternative reich an Vitamin A, B und E. Im Vergleich zu Weizenmehl weist Mandelmehl zudem bis zu 20 Mal mehr Magnesium und 50 Mal mehr Kalzium auf. Gleichzeitig ist Mandelmehl frei von Gluten und deshalb ein willkommener Ersatz für dich, wenn du Unverträglichkeiten hast.
Ist Mandelmehl gesünder als Weizenmehl?
Mandelmehl ist auf jeden Fall eine gesündere Alternative für Menschen, die kein Weizenmehl vertragen, aber dennoch nicht auf Mehl verzichten können oder wollen. Es kann somit einen gelungenen Ausgleich für diejenigen darstellen, die gern süße Backwaren herstellen möchten und sich ballaststoffreicher ernähren wollen.
Allerdings ist zu beachten, dass Mandeln zur Familie der Steinfrüchte zählen und nicht zu den Nüssen. Daher sollten Allergiker vorsichtig sein und auch Kreuzallergien bedenken. Es kann nämlich sein, dass in den Mandeln Proteine enthalten sind, die verschiedenen Pollen ähneln. Bist du beispielsweise gegen Birkenpollen, Beifuß oder ähnliches allergisch, könntest du vielleicht auch auf Mandelmehl reagieren. Daher ist eine vorsichtige Testprobe anfangs sinnvoll, um ein Allergierisiko abzuklären.
Eine Allergie auf Mandeln äußert sich häufig durch Kratzen im Hals, Schwellung der Lippen, Mund oder Zunge. Wer sich sicher ist, dass er auf Mandeln allergisch reagiert, sollte Mandelmehl nicht verwenden.
Bestehen keine Allergeien, kannst du Mandelmehl bedenkenlos genießen und viele Vorteile nutzen. Mandelmehl ist nämlich nicht nur gesünder als Weizenmehl, sondern sättigt auch enorm. Darüber hinaus können Mandeln und somit auch Mandelmehl
- die Herzgesundheit fördern
- den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und den positiven HDL-Cholesterinwert erhöhen
- Sodbrennen regulieren
- Mangelerscheinungen bei Magnesiumdefizit lindern
und nervenberuhigend wirken. Wichtig ist, regelmäßig Mandelmehl zu verwenden, damit du von den vorteilhaften Vorzügen profitieren kannst.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Mandelmehl gibt es inzwischen in vielen gut sortierten Supermärktenund Biomärkten zu kaufen. Du kannst Mandelmehl auch einfach online bestellen – das ist für dich praktischer, da du direkt einen bequemen Preisvergleich vornehmen kannst. Denn leider ist Mandelmehl etwas teurer als herkömmliches Mehl.
Zum Vergleich: Weizenmehl kannst du – je nach Hersteller – im Laden für bereits unter einem Euro kaufen. 100 Gramm Mandelmehl kosten hingegen zwischen zwei bis vier Euro. Es ist somit deutlich kostenintensiver, dafür aber gesünder.
Wenn du dir ein unbedenkliches Mandelmehlprodukt zulegen möchtest, solltest du auf Mehl in Bio-Qualität zurückgreifen. Dieses stammt von Bio-Bauern, die keine Pestizide oder andere Pflanzenschutzmittel verwenden. Auch die Produktion erfolgt unter gehobenen Auflagen, sodass du von einem hochwertigen Mandelmehr profitierst.
Wie verwende ich Mandelmehr?
Auch wenn Mandelmehl eine gute Alternative zu Weizenmehl ist, verfügt es über eine anderes Binde- und Volumenvermögen. Wenn du also mit Mandelmehl backst, erhältst du vermutlich nicht das gewohnte Ergebnis. Um das Alternativmehl ideal in der Küche einsetzen zu können, sind ein paar Hinweise wichtig:
- Wenn du Mandelmehl komplett verwenden willst, wird der Teig etwas bröselig. Ersetze es daher zu 70 bis 80 Prozent und nutze weitere Mehle wie Leinsamenmehl oder Flohsamenschalen. Gib bei Bedarf zudem etwas Flüssigkeit wie Wasser, ein Ei oder Milch dazu. Das macht das Endergebnis insgesamt stabiler.
- Du kannst das Mandelmehl nicht nur für Süßwaren, sondern auch zum Binden von Suppen, Saucen oder zum Panieren von Fleisch- und Fischsorten verwenden.
Mandelmehl lässt sich für Kleingebäck, Brot, Kuchen, Pizzateige, Zupfbrote, Brötchen und vieles mehr nutzen. Auch wenn das Gebäck im Anschluss nicht so fluffig oder volumiös ist, wie mit normalen Mehl – es schmeckt trotzdem gut und ist eine ideale Möglichkeit, um sich gesünder zu ernähren.
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