Gläser und Flaschen fürs Einlegen und Einmachen vorbereiten

Durch das Einlegen, Einmachen oder Einkochen lässt sich die Haltbarkeit von vielen Lebensmitteln zum Teil deutlich verlängern – zumindest dann, wenn man bei der Vorbereitung der Flaschen und Gläser alles richtig macht. Wenn man dabei aber nicht gründlich vorgeht, können die Vorräte durch verbleibende Bakterien, Schimmelsporen und Keime schnell verderben. Wie säubert man Glasbehältnisse also richtig und worauf sollte man bei der späteren Lagerung achten?

Gläser und Flaschen fürs Einlegen und Einmachen vorbereiten
Gläser und Flaschen fürs Einlegen und Einmachen vorbereiten © Bild von Andreas Göllner auf Pixabay

Schon seit der Steinzeit suchen Menschen nach Wegen, die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern – sei es nun in Form von gesalzenem Fleisch und Fisch, Konfitüren oder auch in Öl oder Essig eingelegtem Obst und Gemüse. Über die Zeit wurden die Methoden immer raffinierter. Das Einkochen von Lebensmitteln wurde um 1700 erstmals wissenschaftlich erforscht, geriet dann in Vergessenheit und wurde zum Zwecke der Versorgung seiner Truppen von Napoleon wieder auf den Plan gebracht. Seit dem 19. Jahrhundert sorgt diese Methode auch für eine langanhaltende Konservierung im häuslichen Umfeld.

Wie das Ganze funktioniert und worauf man bei der Vorbereitung der Gläser und Flaschen achten sollte, zeigen die folgenden Tipps und Ticks.

Gut zu wissen:
Die Lebensmittel selbst können ebenfalls sterilisiert oder aber pasteurisiert werden. Als Pasteurisieren bezeichnet man das Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 60 und 90 °C. Beim Sterilisieren liegt die Temperatur hingegen über 100 °C.

Flaschen und Einmachgläser richtig säubern und sterilisieren

Bei der Reinigung der Behältnisse kommt es vor allem auf die nötige Sorgfalt und die richtige Temperatur an – egal ob es sich dabei um ein normales Einmachglas, eine Flasche mit Bügelverschluss oder um das klassische Weckglas mit Gummidichtung handelt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Gläser und Flaschen sauber und keimfrei zu bekommen. In jedem Fall werden diese vorab mit Spülmittel vorgereinigt werden. Bei besonders starken Verschmutzungen kann man eine Flaschenbürste oder einen sauberen Schwamm zur Hilfe nehmen.

  1. Abkochen mit Wasser
    Die Glasbehältnisse kommen in einen großen Topf und werden mit kochendem Wasser übergossen, bis sie komplett bedeckt sind. Nun müssen die Gläser noch etwa 10 bis 15 Minuten im Wasserbad gekocht werden, damit sämtliche Keime sicher und nachhaltig abgetötet werden. Auch die Deckel und Gummidichtungen werden abgekocht.
  2. Pasteurisieren im Backofen
    Um die Einmachgläser und -flaschen von schädlichen Mikroorganismen zu befreien, eignet sich auch die Sterilisation im Backofen. Diese ist vor allem dann sinnvoll, wenn es sich um größere Flaschen und Gläser handelt, die nicht so einfach in einem Kochtopf unterkommen. Auch hier empfiehlt sich das vorherige Ausspülen mit heißem Wasser. Danach können die Glasbehältnisse in den auf 130 bis 150 °C vorgeheizten Backofen gestellt und rund eine viertel Stunde darin sterilisiert werden. Deckel und Gummiabdichtungen sollten hingegen separat in einem Wasserbad gereinigt werden, weil das Gummi sonst schnell spröde wird. Da die Gläser sehr heiß sind, sollten sie erst etwas abkühlen und dann mit einem frisch gewaschenen Küchentuch oder sauberen Küchenhandschuhen vorsichtig aus dem Backofen herausgenommen werden.
  3. In der Mikrowelle sterilisieren
    Sofern es sich nur um wenige beziehungsweise sehr kleine Einmachgläser handelt, können diese bei Bedarf auch in der Mikrowelle entkeimt werden. Bevor die Gefäße in die Mikrowelle gestellt werden, sollte man etwas Wasser hineinfüllen und dann bei 600 Watt, solange erhitzen, bis das Wasser kocht. Wichtig: Metalldeckel haben in der Mikrowelle nichts zu suchen, da sie nicht nur das Gerät beschädigen, sondern auch zur Gefahr für die Umgebung werden können.
  4. Reinigung in der Spülmaschine
    Die Reinigung in der Spülmaschine ist vor allem dann sinnvoll, wenn viele Gläser auf einmal sterilisiert werden sollen. Dazu müssen die Behältnisse ohne anderes Geschirr, auf der heißesten Stufe und ohne Spül- beziehungsweise Reinigungsmittel abgekocht werden. Der Nachteil: Da der Wasserverbrauch sehr hoch ist, eignet sich diese Methode nur in den seltensten Fällen.

Korrekte Lagerung und richtiger Umgang mit den verschiedenen Zutaten

Sobald die Einmachgläser gereinigt, befüllt und vakuumiert wurden, können sie eingelagert werden. Für das Einlagern eignen sich beispielsweise Kellerräume, da die Behältnisse dort vor Licht geschützt und zudem auch keinen allzu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Auf diese Weise sind eingemachte Lebensmittel teils mehrere Jahre haltbar. Milchprodukte wie Joghurt, selbstgemachtes Pesto oder auch Humus sollten hingegen im Kühlschrank aufbewahrt werden und binnen kurzer Zeit verbraucht werden. Kräuter- und Gewürzöle sind ebenfalls lange haltbar, sofern sie an einem lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden, je nach Öl aber besser nicht im Küchenschrank.

Bei der Vorbereitung der verschiedenen Zutaten müssen die Lebensmittel vorab gereinigt und sämtliche Druckstellen oder sonstige Beschädigungen entfernt werden. Falls das Obst oder Gemüse faule Stellen oder gar Schimmel aufweist, sollten die betroffenen Stücke sicherheitshalber direkt entsorgt werden. Die empfohlene Einkochtemperatur und -zeit kann je nach Obst- oder Gemüsesorte variieren. So müssen laut dem Bundeszentrum für Ernährung beispielsweise Erbsen rund 120 Minuten bei 100 °C eingekocht werden, während Rhabarber oder Tomaten schon nach etwa einer halben Stunde bei 90 °C bereit sind.

Da die Nährstoffverluste beim Einkochen von Obst und Gemüse in der Regel kaum höher sind als beim normalen Garen, kann man nahezu alle Lebensmittel ohne Bedenken einkochen – ohne dass dabei zu viele wertvolle Vitamine auf der Strecke bleiben.

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